Gästebuch

Coatepeque

Am 1. November, an Allerheiligen, war mal Zeit, einen Ausflug ins Land zu machen. Mit Baudillo, dem Fahrer von Köhlers, Waltraud, Patentochter Inken, die momentan zu Besuch ist und Tas und Thomas, zwei Asylanten aus Sri Lanka, machten wir uns im Pick Up auf den Weg. Ziele waren der Lago de Coatepeque, ein sehr beeindruckender Vulkansee und anschließend der Pazifik (siehe Seite zum Pazifik). Von oben, vom Vulkan erblickten wir zu ersten Mal den See und es war eine überwältigende Aussicht, die die Fotos leider nur kaum wiedergeben können. Nach kurzer Pause sind wir runter ans Ufer gefahren, wo wir in einem Cafe direkt am oder im Wasser was getrunken haben, bevor wir eine kleine Bootsrundfahrt gemacht haben. Vor allem für Tas und Thomas war das ein großes Erlebnis, wobei es etwas Überzeugungsarbeit gebraucht hat, bis sie bereit waren, tatsächlich in das Boot einzusteigen...

Plötzlich taucht von der Strasse durch die Berge der See auf, ein sehr beeindruckender Anblick (Fotos oben) Der Lago Coatapeque gehört mit zu den größten Seen von El Salvador. In einem Cafe (links und rechts) haben wir Station gemacht und auf einer Terasse im See kalte Getränke und das Leben genossen. (unten) So gestärkt machten wir uns dann mit einem kleinen Boot auf den Weg bzw. aufs Wasser, die nähere Umgebung zu erkunden. An diesem See haben die Reichen des Landes Villen ans Ufer gesetzt, wo man sich auch bei uns in Deutschland schwer tut sowas zu finden. Hier verbringt die Oberschicht El Salvadors also ihre Freizeit, Ferien und Wochenenden... (ganz unten)

Tas, Bürgerkriegsflüchtling aus Sri Lanka, hat sich sofort den Platz auf der Hängematte gesichert. Da blieb für mich nur noch das Terassengeländer...  Unten Links: Thomas der zweite Flüchtling aus Sri Lanka und Baudillo, der Fahrer von Köhlers. Unten Rechts: Waltraud mit dem Bootsfahrer beim “Preisfeilschen”...

...die fünfte im Bunde bzw. im Boot war Inken, die Patetntochter von Köhlers, die ein paar Wochen zu Besuch in San Salvador ist. Zu Tas und Thomas noch kurz die Geschichte: Sie sind aus Sri Lanka wegen des Bürgerkrieges geflohen und wollten nach Canada. In Salvador wurde entdeckt, dass sie gefälschte Pässe haben, weshalb sie hier erstmal gestrandet sind. Nach einigen Wochen im Gefängnis fanden sie vorerst Zuflucht in der Lutherischen Kirche und verdienen sich ihren Lebensunterhalt durch Mitarbeit in der Casa de la Esperanza. Beide hoffen, Anfang nächsten Jahres weiter nach Canada, wo sie Verwandte haben, reisen zu können. Thomas, der sehr gut Deutsch spricht, hat im Bürgerkrieg Frau und Kind verloren. Während er arbeiten war, wurde sein Heimatdorf bombardiert... Er erzählt viel von Prügel und Gewalt, Inhaftierung und Folter, die ihm widerfahren sind und dass es nach dem Tod seiner Familie keine Chance mehr für sich in seiner Heimat sah. “Ich möchte irgendwohin, wo ich in Frieden Leben und das was ich gelernt habe, ausüben kann”...